Intensivpflege zu Hause kostet zwischen 15.000 und 25.000 Euro pro Monat. Die gute Nachricht: Den Löwenanteil übernehmen die Kranken- und Pflegekassen. Ihr Eigenanteil ist gesetzlich stark begrenzt.
Die Kosten im Detail: Was kostet eine 24-Stunden-Intensivpflege?
Die Gesamtkosten für eine 24-Stunden-Intensivpflege können sich monatlich auf einen fünfstelligen Betrag belaufen, der jedoch zum allergrößten Teil von der Krankenkasse getragen wird.
Die genaue Höhe hängt vom individuellen Pflegeaufwand und dem Bundesland ab. Zum Vergleich: Die Kosten für einen allgemeinen 24-Stunden-Pflegedienst liegen, je nach Qualifikation der Pflegekräfte und Betreuungsmodell, zwischen 2.800 und 3.500 Euro pro Monat. Die außerklinische Intensivpflege ist aufgrund des hohen medizinischen Bedarfs und der erforderlichen Fachqualifikation des Personals deutlich kostenintensiver.
Wer trägt die Kosten für die außerklinische Intensivpflege?
Hier ist die schnelle Antwort: Den Löwenanteil zahlt Ihre Krankenkasse. Aber ganz so einfach ist es nicht. Tatsächlich teilen sich zwei Kassen die Kosten:

Die hohen Kosten für außerklinische Intensivpflege werden zum Teil von den Krankenkassen getragen| Foto von Isabela Drasovean auf Unsplash
Foto von: <Engin Akyurt
Foto von Engin Akyurt: https://www.pexels.com/de-de/foto/gesund-mann-person-menschen-20897585/
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1. Die Krankenkasse: Der Hauptzahler
Stellen Sie sich die Krankenkasse als den Hauptverantwortlichen vor. Sie zahlt für die sogenannte medizinische Behandlungspflege. Das ist im Grunde alles, was Ihr Arzt verordnet und was medizinisch notwendig ist. Dazu gehören die wirklich teuren Dinge wie:
Überwachung der Beatmung
Versorgung einer Trachealkanüle
Bedienung der medizinischen Geräte
Medikamentengabe und Wundversorgung
→ Für die komplexe medizinische Versorgung kommt die Krankenkasse auf. Das ist im Gesetz so verankert (§ 37c SGB V).
2. Die Pflegekasse: Der Partner für den Alltag
Sobald ein Pflegegrad festgestellt wurde, kommt der zweite Partner ins Spiel: die Pflegekasse. Sie ist für die tägliche Grundpflege zuständig.
Dazu gehören Aufgaben wie:
Hilfe bei der Körperpflege
Unterstützung bei der Ernährung
Förderung der Mobilität
→ Die Krankenkasse zahlt für die medizinische Behandlung, die Sie am Leben erhält. Die Pflegekasse zahlt für die pflegerische Hilfe, die Ihnen den Alltag erleichtert.
Die Intensivpflege-Kosten für Patienten und Angehörige : Der gesetzliche Eigenanteil
Die Höhe ist gesetzlich klar geregelt und hängt davon ab, wo die Pflege stattfindet.
Fall 1: Pflege zu Hause oder in einer Intensivpflege-WG
Das ist der häufigste Fall. Hier gilt eine einfache Formel:
Das ist Ihre maximale Zuzahlung für die Pflege pro Jahr. Mehr müssen sie pro Jahr nicht zahlen. Zusätzlich fallen pro ärztlicher Verordnung noch einmalig 10 € an.
→ Wichtig: Chronisch kranke Menschen können eine Zuzahlungsbefreiung beantragen. Ihre Belastungsgrenze liegt bei nur 1 % des jährlichen Bruttoeinkommens (statt 2 %).
Fall 2: Pflege in einer stationären Einrichtung
Hier ist die Regel sogar noch einfacher:
Was Angehörige wirklich zahlen: Die indirekten Kosten
Kosten für Unterkunft und Verpflegung müssen bei der Versorgung zu Hause von den Betroffenen selbst getragen werden. In einer vollstationären Einrichtung werden diese Kosten hingegen von der Krankenkasse übernommen.
Dazu gehören:
Miete
Bzw. anteilige Mietkosten für den Pflegebedürftigen
Strom
Tipp: Die Stromkosten für den Betrieb der Geräte können oft bei der Krankenkasse zur Erstattung eingereicht werden!
→ Wichtig: Diese Kosten müssten von der pflegebedürftigen Person bzw. ihrer Familie aus dem eigenen Einkommen oder Vermögen bestritten werden. Reichen die Mittel nicht aus, kann ein Antrag auf „Hilfe zur Pflege“ beim Sozialamt gestellt werden.
Gesetzliche Neuerungen und Entwicklungen für 2025
Auch im Jahr 2025 gibt es relevante Entwicklungen im Bereich der außerklinischen Intensivpflege
Mehr Geld für die Pflege: Die Erhöhung um 4,5 %
Zum 1. Januar 2025 wurden zwei zentrale Leistungen der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent erhöht. Dies geschah im Rahmen der letzten Pflegereform, um die gestiegenen Kosten in der Pflege auszugleichen und die häusliche Versorgung zu stärken.
Pflegegeld
Dieses Geld erhalten Pflegebedürftige mit einem Pflegegrad direkt auf ihr Konto. Sie können frei darüber verfügen.
Pflegesachleistungen
Dies ist der Betrag, der professionellen Pflegediensten für ihre Leistungen zur Verfügung steht. Der Pflegedienst rechnet seine Einsätze (z.B. für Körperpflege, Hilfe im Haushalt) direkt mit der Pflegekasse ab.
Was bedeutet das konkret in Zahlen?
Pflegegrad |
Pflegesachleistungen (ambulanter Dienst) bis 2024 |
Pflegesachleistungen seit 1. Jan. 2025 |
Pflegegeld bis 2024 |
Pflegegeld seit 1. Jan. 2025 |
2 |
761 € |
795 € |
332 € |
347 € |
3 |
1.432 € |
1.496 € |
573 € |
599 € |
4 |
1.778 € |
1.858 € |
765 € |
799 € |
5 |
2.200 € |
2.299 € |
947 € |
990 € |
Zusammenfassung – Hohe Kosten, aber starke Absicherung
Die Entscheidung für eine 24-Stunden-Intensivpflege zu Hause ist ein großer Schritt, der mit enormen Kosten verbunden ist. Das deutsche Gesundheitssystem sorgt jedoch durch die Krankenkasse und Pflegeversicherung dafür, dass die finanzielle Hauptlast von der Solidargemeinschaft getragen wird.
Für Angehörige ist es entscheidend zu wissen, dass ihre direkten Intensivpflege-Kosten gesetzlich klar begrenzt und überschaubar sind.
Was Patienten und Angehörige selbst zahlen müssen die „normalen“ Lebenshaltungskosten, die auch ohne Pflege anfallen würden. Eine frühzeitige und offene Kommunikation mit den Kostenträgern und einem Pflegedienst ist ist wichtig, um eine finanziell tragbare Versorgung im eigenen Zuhause zu erhalten.
Wenn Sie auf der Suche nach einer außerklinichen Intensivpflege im Großraum Stuttgart sind, sprechen Sie uns gern an, wir beraten Sie zu unseren Leistungen!
Kontaktieren Sie uns
info@humanus-intensivpflege.de
0177 2344451
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