Wenn Sie einen geliebten Menschen zu Hause pflegen, besonders in der außerklinischen Intensivpflege, leisten Sie jeden Tag Unglaubliches. Ein Schreckgespenst in der Pflege und für pflegende Angehörige ist der Dekubitus. Umgangssprachlich auch als Wundliegen bekannt, stellt er eine ernsthafte und schmerzhafte Komplikation bei bettlägerigen oder in ihrer Mobilität stark eingeschränkten Menschen dar. Doch so bedrohlich ein Dekubitus auch sein mag, es gibt wirksame Strategien zur Vorbeugung. Das Zauberwort lautet hier: Dekubitusprophylaxe. 

Was ist ein Dekubitus und warum ist er so gefährlich?

Wenn ein Mensch lange in der gleichen Position liegt oder sitzt, drückt das Körpergewicht auf bestimmte Stellen, besonders dort, wo Knochen dicht unter der Haut liegen (z.B. am Steißbein oder an den Fersen). Dieser Druck quetscht die feinen Blutgefäße ab. Die Haut und das Gewebe darunter bekommen nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe. Hält dieser Zustand an, sterben die Zellen ab und es entsteht eine Wunde.

Ein Dekubitus ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann auch zu schweren Infektionen führen und die Lebensqualität der Betroffenen drastisch einschränken. Daher ist die Dekubitusprophylaxe bei bettlägerigen Menschen von höchster Priorität.

Maßnahmen Dekubitusprophylaxe

Beachtung der Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe sind äußerst wichtig |Foto von Zoshua Colah auf Unsplash

Foto von: <Engin Akyurt
Foto von Engin Akyurt: https://www.pexels.com/de-de/foto/gesund-mann-person-menschen-20897585/

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Die vier Grade des Dekubitus

International werden Druckgeschwüre je nach Schwere der Gewebeschädigung in vier Grade eingeteilt : 

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Grad 1

Sie sehen eine rote Stelle, die auch dann rot bleibt, wenn Sie kurz mit dem Finger darauf drücken (der „Fingertest“). Normalerweise würde die Stelle kurz weiß werden. Die Haut ist noch intakt, aber bereits in Gefahr.   

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Grad 2

Die oberste Hautschicht ist verletzt. Sie sehen eine Abschürfung, eine offene Blase oder ein flaches, rosafarbenes Wundbett.

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Grad 3

 Die tiefe Wunde. Alle Hautschichten sind zerstört. Man sieht bereits eine tiefere Wunde, in der zum Teil gelbliche Beläge zu sehen sind. 

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Grad 4

Die Wunde ist so tief, dass man Muskeln oder sogar Knochen sehen kann. 

Wichtig

Spätestens bei Grad 2 müssen Sie unbedingt professionelle Hilfe (Arzt, Pflegedienst) hinzuziehen!

Besonders gefährdete Stellen sind das Kreuzbein/Steißbein, die Fersen, die Hüften, die Ellenbogen, die Schulterblätter und der Hinterkopf.   

Der Expertenstandard Dekubitusprophylaxe: Ein Leitfaden für die Praxis

In Deutschland gibt der aktuelle Expertenstandard Dekubitusprophylaxe den Goldstandard für die pflegerische Versorgung vor. 

Er betont, dass eine systematische Risikoeinschätzung, die Bewegungsförderung und die regelmäßige Hautinspektion die Grundpfeiler einer erfolgreichen Prävention sind. 

Ziel ist es, gefährdete Personen frühzeitig zu erkennen und einen individuellen Maßnahmenplan zu erstellen.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe im Überblick:

 

Eine effektive Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Die wichtigsten im Überblick:

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1. Bewegung und Lagerung

  • Förderung der Eigenbewegung: Motivieren Sie den Patienten, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst zu bewegen. Jede aktive Bewegung ist die beste Prophylaxe.
  • Regelmäßige Positionswechsel: Die Lagerungsintervalle in der Dekubitusprophylaxe müssen individuell angepasst werden. Früher galt die starre Zwei-Stunden-Regel, heute richtet sich das Intervall nach dem individuellen Risiko, dem Hautzustand und den Bedürfnissen des Patienten. Moderne Lagerungstechniken wie die 30-Grad-Schräglagerung entlasten gezielt gefährdete Stellen.
  • Spezielle Hilfsmittel: Antidekubitus-Matratzen oder -Sitzkissen können den Auflagedruck verteilen und so zur Entlastung beitragen. Sie ersetzen jedoch nicht die regelmäßige Bewegung und Umlagerung.
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2. Hautpflege bei Dekubitusprophylaxe

  • Tägliche Hautinspektion: Kontrollieren Sie täglich die Haut, insbesondere an den gefährdeten Stellen. Achten Sie auf Rötungen, Druckstellen oder Hautveränderungen. Der sogenannte Fingertest kann erste Anzeichen aufdecken: Bleibt eine gerötete Stelle nach dem Wegdrücken mit dem Finger weiß, ist die Durchblutung noch intakt. Bleibt die Rötung bestehen, ist dies ein erstes Warnzeichen.
  • Sanfte Reinigung: Verwenden Sie zur Hautreinigung pH-neutrale, milde Waschlotionen und tupfen Sie die Haut anschließend vorsichtig trocken, anstatt zu reiben.
  • Hautschutz: Schützen Sie die Haut vor Feuchtigkeit, beispielsweise durch Schweiß oder Inkontinenz. Atmungsaktive Inkontinenzprodukte und eine gute Intimhygiene sind hier entscheidend. Trockene Haut sollte mit feuchtigkeitsspendenden, aber nicht fettenden Cremes gepflegt werden.
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Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

  • Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen stärkt die Haut von innen und macht sie widerstandsfähiger.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist ebenso wichtig, um die Hautelastizität zu erhalten.

Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe im Detail

1. Das Herzstück der Vorbeugung: Bewegung ist die beste Medizin

1.1 Bewegung

Die wirksamste Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe ist, für Bewegung zu sorgen. Jede noch so kleine Positionsänderung hilft, die Haut gesund zu erhalten.

Was Bewegung im Körper bewirkt


Regelmäßige Bewegung und Positionswechsel:

Von großen und kleinen Bewegungen: Was immer möglich ist

Bewegung muss an die Fähigkeiten Ihres Angehörigen angepasst werden:

Aktive Bewegung

Ermutigen Sie zu allem, was noch selbst geht. Das kann das Kreisen der Füße sein, das Anspannen der Pomuskulatur oder das Aufsetzen an die Bettkante mit Ihrer Hilfe.

Passive Bewegung

Wenn Ihr Angehöriger sich gar nicht mehr bewegen kann, können Sie seine Gelenke sanft durchbewegen. Lassen Sie sich dies von einer Pflegefachkraft oder einem Physiotherapeuten zeigen.

Mikrobewegungen (winzige Positionswechsel)

Dies ist ein fantastisches Konzept, gerade für sehr schwache oder schmerzgeplagte Menschen. Ein gesunder Mensch dreht sich im Schlaf unbewusst viele Male pro Stunde. Das können Sie nachahmen! Legen Sie für kurze Zeit ein kleines, gefaltetes Handtuch z.B. unter eine Schulter oder eine Seite des Beckens. Schon diese minimale Veränderung verlagert den Druckpunkt, ohne dass Sie eine komplette, anstrengende Umlagerung durchführen müssen. Das ist besonders nachts eine große Hilfe, um den Schlaf nicht zu stören.

Sprechen Sie mit dem Pflegedienst und erstellen Sie gemeinsam einen einfachen, schriftlichen Bewegungsplan. Das gibt allen Sicherheit und eine klare Orientierung im Pflegealltag.

1.2 Lagerung

Eine der hartnäckigsten Vorstellungen in der Pflege ist die starre „Zwei-Stunden-Regel“ für Positionswechsel. Doch die moderne Dekubitusprophylaxe, geleitet vom aktuellen Expertenstandard, hat sich längst von diesem pauschalen Schema verabschiedet. Der Fokus liegt heute auf einem individuellen, an den Patienten angepassten Bewegungs- und Lagerungsplan. Denn nicht jeder Mensch benötigt im exakt gleichen Zeitabstand eine Umlagerung.

Warum die starre Zwei-Stunden-Regel ausgedient hat

Früher galt der zweistündige Positionswechsel als Goldstandard. Heute wissen wir: Dieser Rhythmus kann für einen Patienten zu lang, für einen anderen unnötig kurz sein. Die entscheidende Frage ist nicht, wie oft gelagert wird, sondern was mit der Lagerung erreicht werden soll: eine effektive und anhaltende Druckentlastung für die gefährdeten Körperstellen.

Mehrere Faktoren bestimmen, wie oft ein Positionswechsel tatsächlich notwendig ist:

Der individuelle Zustand des Patienten

Wie mobil ist der Patient noch? Kann er kleine Positionsveränderungen selbstständig durchführen? Wie ist sein Haut- und Ernährungszustand? Liegen Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen vor?

Die Qualität der Auflagefläche

Liegt der Patient auf einer normalen Schaumstoffmatratze oder auf einem speziellen Weichlagerungs- oder Wechseldrucksystem? Hochwertige Antidekubitus-Matratzen können den Auflagedruck so gut verteilen, dass die Lagerungsintervalle deutlich verlängert werden können – oft auf vier Stunden oder mehr.

Das subjektive Empfinden

Auch der Komfort und die Wünsche des Patienten, beispielsweise ein ungestörter Nachtschlaf, spielen bei der Planung eine wichtige Rolle.

Moderne Lagerungstechniken: Mehr als nur Rechts- und Links-Lagerung

Das Ziel ist es, den Druck von einer gefährdeten Stelle auf eine andere, weniger gefährdete Stelle umzuverteilen. Dafür gibt es verschiedene Techniken, die weit über das simple Drehen von einer Seite auf die andere hinausgehen.

Die 30-Grad-Schräglagerung

Diese Technik ist besonders effektiv und schonend. Der Patient wird nicht komplett auf die Seite gedreht, sondern nur leicht mit Kissen im Rücken und zwischen den Knien unterstützt, sodass der Körper um etwa 30 Grad geneigt ist. Der große Vorteil: Die besonders gefährdeten Knochenvorsprünge an Hüfte und Kreuzbein liegen frei, ohne dass zu viel Druck auf die Schulter ausgeübt wird. Diese Position kann leicht zwischen links und rechts gewechselt werden und wird von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden.

Die 135-Grad-Lagerung

Diese Position ist eine Alternative zur Bauchlage und dient zur Entlastung des gesamten Rücken- und Steißbereichs. Sie erfordert jedoch eine sorgfältige Positionierung mit Kissen.

Die Mikrolagerung

Oft sind es schon die kleinsten Bewegungen, die eine große Wirkung zeigen. Bei der Mikrolagerung werden nur kleine Körperabschnitte mit kleinen Kissen oder gefalteten Handtüchern minimal unterlagert, zum Beispiel nur das Becken oder eine Schulter. Diese kleinen Positionsänderungen können bereits die Durchblutung anregen und lassen sich in sehr kurzen Abständen (z.B. alle 30 Minuten) durchführen, ohne den Schlaf des Patienten wesentlich zu stören. Sie sind eine ideale Ergänzung zu den größeren Positionswechseln.

Den richtigen Rhythmus finden

Die Festlegung der Lagerungsintervalle ist ein zentraler Bestandteil des individuellen Pflegeplans.

  1. Beobachtung – Nach jeder Lagerung wird die Haut der zuvor belasteten Stelle genau beobachtet (Fingertest auf Rötungen).
  2. Anpassung – Tritt eine nicht wegdrückbare Rötung auf, war das Intervall zu lang und muss verkürzt werden. Bleibt die Haut blass, kann das Intervall eventuell vorsichtig verlängert werden.
  3. Dokumentation – Der festgelegte Lagerungsplan und alle Hautveränderungen müssen sorgfältig dokumentiert werden, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen und für alle an der Pflege Beteiligten nachvollziehbar zu machen.

2. Ein Schutzschild für die Haut: Die richtige Hautpflege bei Dekubitusprophylaxe

Neben der essenziellen Bewegungsförderung ist eine angepasste und sorgfältige Hautpflege die zweite tragende Säule, um einem Dekubitus wirksam vorzubeugen. Die Haut von pflegebedürftigen, immobilen Menschen ist oft trocken, dünn und verliert an Elastizität. Sie ist dadurch besonders anfällig für die Auswirkungen von Druck und Feuchtigkeit. Eine durchdachte Pflegeroutine kann dieses natürliche Schutzschild stärken und widerstandsfähiger machen.

Wichtiger Hinweis vorab: Hautpflege allein kann einen Dekubitus nicht verhindern. Sie ist jedoch ein unverzichtbarer Baustein im Gesamtkonzept der Prophylaxe, der die Hautgesundheit erhält und sie weniger anfällig für Schäden macht.

Die 3 goldenen Regeln der Hautpflege zur Vorbeugung

1. Beobachten: Tägliche und genaue Hautinspektion

Das A und O ist die tägliche, genaue Kontrolle der gesamten Haut, insbesondere der druckgefährdeten Stellen (Steiß, Fersen, Hüften, Schulterblätter, Ellbogen).

  • Worauf müssen Sie achten? Suchen Sie gezielt nach Rötungen, trockenen oder schuppigen Arealen, Blasenbildung oder Hautverletzungen.
  • Der Fingertest: Entdecken Sie eine gerötete Stelle, führen Sie den Fingertest durch. Drücken Sie sanft mit einem Finger auf die Rötung. Verschwindet die Rötung kurz und die Stelle wird weiß, ist die Durchblutung noch intakt. Bleibt die Rötung jedoch bestehen, ist dies ein alarmierendes Zeichen für einen beginnenden Dekubitus (Grad 1). In diesem Fall muss die Stelle sofort und konsequent von jeglichem Druck entlastet werden.

2. Reinigen: Weniger ist oft mehr

Häufiges Waschen mit aggressiven Produkten kann den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen und sie austrocknen.

  • Produktauswahl: Verwenden Sie ausschließlich milde, pH-hautneutrale (pH-Wert ca. 5,5) Waschlotionen oder Syndets. Vermeiden Sie parfümierte Produkte und herkömmliche alkalische Seifen, da diese die Haut auslaugen.
  • Wassertemperatur: Lauwarmes Wasser ist ideal. Zu heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus.
  • Sanftes Vorgehen: Tupfen Sie die Haut nach der Reinigung mit einem weichen Handtuch vorsichtig trocken. Starkes Reiben und Rubbeln ist tabu, da es zu kleinsten Verletzungen führen kann. Besonderes Augenmerk gilt den Hautfalten (z.B. unter der Brust, in der Leiste, zwischen den Zehen), die vollständig trocken sein müssen.

3. Pflegen: Den Feuchtigkeitshaushalt ausgleichen

Die richtige Pflege versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und Fett, um ihre Elastizität und Schutzfunktion zu erhalten.

  • Die richtige Creme: Bei trockener Haut eignen sich sogenannte Wasser-in-Öl (W/O) Emulsionen. Sie spenden Feuchtigkeit und hinterlassen einen leichten, schützenden Fettfilm auf der Haut.
  • Schutz vor Feuchtigkeit: Bei Inkontinenz ist der Schutz der Haut im Intimbereich entscheidend. Urin und Stuhl reizen die Haut stark. Hier helfen spezielle Hautschutz- oder Barrierecremes, die eine wasserabweisende Schicht bilden. Wichtig ist der rechtzeitige Wechsel von Inkontinenzmaterialien, um ein feuchtes Milieu zu vermeiden.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten

Einige altbekannte Hausmittel und Praktiken haben sich in der modernen Pflege als schädlich erwiesen und sollten nicht zur Anwendung kommen:

  • Alkoholische Einreibungen (z.B. Franzbranntwein): Sie trocknen die Haut extrem aus und zerstören den Säureschutzmantel.
  • Reine Fettsalben (z.B. Vaseline, Melkfett): Sie verstopfen die Poren, behindern die Hautatmung und den Feuchtigkeitsaustausch.
  • Puder: Puder neigt zur Klümpchenbildung. Diese Klümpchen können durch Reibung die Haut zusätzlich reizen und schädigen.
  • Zinksalbe auf intakter Haut: Zink hat eine stark austrocknende Wirkung und ist nur zur Behandlung von bereits nässenden Hautstellen geeignet, nicht zur Prophylaxe auf gesunder Haut.
  • Massagen an gefährdeten Stellen: Kräftige Massagen können das bereits druckbelastete Gewebe zusätzlich schädigen. Sanfte Einreibungen mit Pflegelotionen sind hingegen wohltuend und förderlich.

3.  Ernährungstherapie – Heilung von innen unterstützen

Die Wundheilung ist ein Kraftakt für den Körper, der Unmengen an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen verbraucht. Eine Mangelernährung ist einer der größten Risikofaktoren für eine schlechte Heilung.

Eiweiß-Power

Eiweiß (Protein) ist der Baustoff für neues Gewebe. Der Bedarf ist bei einem Dekubitus stark erhöht. Gute Quellen sind Milchprodukte (Quark, Joghurt), Eier, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte.

Vitamine und Spurenelemente

Besonders wichtig sind Vitamin C (für die Kollagenbildung), Zink und Selen (für die Zellteilung und Immunabwehr). Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist entscheidend.

Ausreichend Trinken

Eine gute Flüssigkeitsversorgung hält die Haut elastisch und unterstützt alle Stoffwechselprozesse.

Professionelle Unterstützung

Bei größeren Wunden oder Mangelernährung sollte eine Ernährungsberatung hinzugezogen werden. Manchmal ist der Einsatz von spezieller Trinknahrung notwendig, um den erhöhten Bedarf zu decken.

Checkliste nach Expertenstandard Dekubitus: Ihr Plan für jeden Tag

Nutzen Sie diese einfache Liste als tägliche Erinnerung für die wichtigsten Maßnahmen, um einen Dekubitus zu verhindern.

Tägliche Routine:

Hautcheck

Habe ich heute den ganzen Körper, besonders Steißbein, Fersen, Hüften und Ellenbogen, auf rote Stellen untersucht? Habe ich den Fingertest gemacht?

Bewegung

Haben wir heute kleine Bewegungsübungen gemacht? Habe ich die Position meines Angehörigen regelmäßig verändert (auch durch winzige „Mikrolagerungen“)?

Position

Liegt oder sitzt mein Angehöriger druckentlastend (z.B. in der 30∘-Schräglage)? Sind die Fersen frei?

Hautpflege

Ist die Haut sauber und trocken? Habe ich milde, geeignete Pflegeprodukte verwendet?

Essen & Trinken

Hat mein Angehöriger heute genug gegessen (besonders Eiweiß) und getrunken?

Bett prüfen

Ist das Laken glatt und faltenfrei? Drücken keine Schläuche, Kabel oder Kleidungsstücke auf die Haut?

Zusammenfassung 

Die Umsetzung des Standard Dekubitusprophylaxe ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Pflegekräften, Ärzten, Therapeuten und den pflegenden Angehörigen. Durch eine aufmerksame Pflege und die konsequente Umsetzung der prophylaktischen Maßnahmen kann das Risiko, an einem Dekubitus zu erkranken, erheblich gesenkt werden. Jede noch so kleine Bewegung zählt und trägt dazu bei, die Hautgesundheit und das Wohlbefinden des bettlägerigen Menschen zu erhalten.

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